Merkmale
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Entwicklungstypen

Rein theoretisch, aber auch rückblickend auf Dutzende von bekannten Beispielen beinhalten Zwischennutzungen eigentlich immer drei Phasen, allerdings mit unterschiedlichen Ausprägungen:

  • U: Übergang von der ursprünglichen Nutzung zur Zwischennutzung
  • Z: Eigentliche Zwischennutzung
  • T: Transformation von der Zwischennutzung zur neuen Nutzung

Um eine bessere Lesbarkeit der kompletten Entwicklungspfade zu ermöglichen, sind die drei Phasen nachfolgend in chronologisch umgekehrter Reihenfolge dargestellt. Die Zeitachse (vertikal) kann in den drei Phasen jede beliebige Dauer annehmen. Die horizontale Ausdehnung zeigt schematisch das Mass der Ausstrahlung und Vitalität einer Nutzung an.



U: Übergang ehemalige Nutzung zur Zwischennutzung

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U1:
Ehemalige Nutzung führt über eine Phase der Brache zur Zwischennutzung.
 
U2:
Zwischennutzung beginnt schon, während die ehemalige Nutzung teilweise noch läuft.
 
U3:
Zwischennutzung löst die ehemalige Nutzung zu einem eindeutig bestimmten Zeitpunkt ab.

Es ist bisher kein Fall bekannt, wo eine Zwischennutzung gleich zu Beginn ihre volle Entfaltung erreicht.



 

Z: Eigentliche Zwischennutzung

Die Zwischennutzung selbst kann unterschiedliche Verläufe nehmen. Deren «Biografien» hängen einerseits von Angebot und Nachfrage, von den erteilten Bewilligungen und den Entwicklungsabsichten von Eigentümer und Kommune ab.

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z2a z3a
Z1:
allmählicher Beginn bis zu maximaler Entfaltung, anschliessend Konsolidierung.
Z2:
allmählicher Beginn, maximale Reife wird erst am Schluss erreicht.
Z3:
allmählicher Beginn bis zu maximaler Reife, anschliessend allmähliche Ausdünnung.

 

T: Transformation Zwischennutzung zur Neunutzung

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T1:
Zwischennutzung wird beendigt, danach erfolgt zunächst eine sekundäre Brache bis zur Neunutzung.
T2:
Die neue Nutzung schliesst ohne Übergang direkt an die Zwischennutzung an.
 
T3:
Die Zwischennutzung verstetigt sich und wird zur Umnutzung.

 
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T4:
Die Zwischennutzung wird teilweise von der neuen Nutzung abgelöst, teilweise verstetigt sie sich zur Umnutzung.
T5:
Neue Nutzung löst die Zwischennutzung allmählich ab.

 
T6:
dito, einzelne Elemente der Zwischennutzung fliessen in die Neunutzung ein, und zum Teil auch umgekehrt.

 

Vierundfünfzig Entwicklungstypen

Durch die Kombination der Varianten dieser drei Phasen ergeben sich insgesamt 54 unterschiedliche Entwicklungstypen einer Zwischennutzung.

Entscheidend für die Qualität der «endgültigen» Nutzungen sind weniger die Anfänge der Zwischennutzung oder deren Verlauf, sondern die Transformation hin zu den neuen Nutzungen, denn der von den Eigentümern und/oder den Behörden beeinflusste Prozess kann im besten Fall die qualitativen Errungenschaften der Zwischennutzungen (z.B. Image oder Belebung) übernehmen (T6) oder im schlimmsten Fall wieder verschwinden lassen (T1/T2).

Eine Auswertung der bekannten Zwischennutzungen zeigt deutlich Typ T4 als häufigste Ausprägung der Transformation, gefolgt von Typ T1 und T5. Aus der Sicht einer nachhaltigen Stadtentwicklung wäre Typ T6 besonders wünschenswert.

 

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