Auf einen Blick
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Checkliste Behörden

Die nachstehende Checkliste ist die praktische Essenz dieses Leitfadens für die konkrete Arbeit. Sie vereinfacht Behörden von Städten und Gemeinden den Entscheid zur Zwischennutzung sowie deren Planung und Realisierung. Die einzelnen Schritte sind chronologisch geordnet, manchmal ist auch Gleichzeitigkeit erforderlich.

Entscheidfindung

Entwicklungsbedürfnisse ermitteln

Geografische Lage; Art und Strukturierung der Bauten und Aussenflächen; vorhandene Infrastruktur und Ausstattung; baulicher Zustand; Einfluss von Altlasten und Denkmalschutz; Aufbau Raumverzeichnis (ev. Datenbank)

Lokaler Nachholbedarf eruieren

Nachholbedarf der Kommune oder der Nachbarschaft nach spezifischen Nutzungen eruieren (Kultur, Soziokultur, Freizeit, Jugend, Gastronomie, Vereine, Freiräume etc.); kommunalen temporären Raumbedarf - aus allen Vollzugsaufgaben - abschätzen und beim Eigentümer anmelden

Knowhow aktualisieren

Informationen über erfolgreiche Zwischennutzungen einholen; Projekte besuchen; Fachleute kontaktieren

Beratung und Vermittlung anbieten

Angebot der umfassenden Beratung von Eigentümern und Nutzungsinteressierten betr. Einzelheiten von Zwischennutzungen; qualifizierte Vermittlung von Mietinteressenten an Eigentümer; Mitarbeiter/in als Anlaufstelle für Fragen der Zwischennutzung bestimmen; Hilfestellung bei Frage zu Altlasten, Brandschutz, Wärmedämmung, Denkmalschutz (gilt in ausgeprägtem Mass für grössere Kommunen und Städte mit internen Fachpersonen und ev. Erfahrungen aus früheren Zwischennutzungen); Auskünfte über kompetente externe Fachpersonen

Vorbereitung

Öffentliches Interesse definieren

Erwartete Vorteile der Zwischennutzung für die Gesamtentwicklung der Kommune benennen und kommunizieren.

Formelle Planung präzisieren

Möglichkeiten des aktuellen Zonenplans ausloten; Diskurs über Umnutzung vs. Neuüberbauung führen; Öffentlichkeit informieren und einbeziehen; Entscheid über mögliche und notwendige formelle planerische Massnahmen (Zonenplanänderung, Gestaltungsplan, Sonderbauvorschriften u.ä.)

Bewilligungsverfahren prüfen und regeln

Regelung des Bewilligungsablaufs innerhalb der Behörde; Festlegen des Ermessensspielraums der involvierten Amtsstellen; Weisungsrechte festhalten; ev. Anpassen der Bauordnung für Bewilligung von temporären Nutzungen

Kooperationen eingehen

ev. aktive formelle Rolle bei einer umfassenden Steuerung der Zwischennutzung einnehmen (Kooperation von Eigentümer, Kommune, Nutzer)

Mieter werden

Bei der Befriedigung eigener kommunaler Raumbedürfnisse Mietverträge verhandeln; Budgets für entsprechende Nutzungen bewilligen (lassen)

Durchführung

Speditive Genehmigungen

Abwicklung der formellen Planungsschritte unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses; dito. Erteilung der Bewilligungen

Monitoring

Entwicklungsfortschritt und Auswirkungen der Zwischennutzungen beobachten; Konsequenzen für laufende Entwicklungsstrategie ableiten

Finanzielle Beteiligung I

ev. Leistung von finanziellen Beiträgen an Vorhaben kultureller, sozioökonomischer, gesundheitlicher Ausrichtung o.ä., welche den üblichen Unterstützungskriterien der Kommune entsprechen.

Finanzielle Beteiligung II

ev. Beiträge im Rahmen einer PPP an die Dienste für Reinigung, Beleuchtung und Sicherheit bei Nutzung des privaten Areals als öffentlicher Raum.

Transformation

Neubeurteilung ernst nehmen

Wirkungen der Zwischennutzung auf die kommunale Entwicklung analysieren; Verlust der Zwischennutzung thematisieren; Wünschbarkeit des (Teil)Erhalts beurteilen; im Rahmen der Rechtsicherheit Korrekturen an der kommunalen Planung vornehmen.

Keinen Zündstoff liefern

Frühzeitige Kooperation mit Eigentümer und Nutzern über die Beendigung oder Änderung einer Zwischennutzung; Errungenschaften und ehrenamtliche Einsätze würdigen; erfolgreiche Situationen nicht abrupt stoppen, sondern in verkraftbaren Portionen

Ersatz anbieten

Kreative Energien der Zwischennutzung am Leben erhalten; den Nischennutzungen eine neue Heimat geben; Akteure unterstützen, wenn sie selber aktiv werden.

 

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