Auf einen Blick
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Checkliste Nutzer/innen

Die nachstehende Checkliste ist die praktische Essenz dieses Leitfadens für die konkrete Arbeit. Sie vereinfacht den Personen und Institutionen, welche sich aktiv an einer Zwischennutzung beteiligen wollen, den Entscheid zur Zwischennutzung sowie deren Planung und Realisieung. Die einzelnen Schritte sind chronologisch geordnet, manchmal ist auch Gleichzeitigkeit erforderlich.

Entscheidfindung

Bewusstheit über Motivation

Eigene Motivation klären: Besteht eine innere Bereitschaft für ein explizit temporäres Engagement? Welche Publikumswirksamkeit möchte ich eingehen? Welche Raumbedürfnisse haben ich und mein Umfeld? Möchte ich einfach einen Raum mieten oder ein Projekt entwickeln? Agiere ich lieber alleine oder in einer Gruppe? Wie gross ist der Wille, einen Beitrag zur lokalen Entwicklung zu leisten? Bin ich bereit in einem lebendigen Umfeld zu handeln und zu kooperieren?

Knowhow aktualisieren

Informationen über erfolgreiche Zwischennutzungen einholen, Projekte besuchen, Fachleute kontaktieren.

Vorbereitung

Räume suchen und finden

Eigentümer einer Industriebrache für Mietmöglichkeit direkt kontaktieren; Beziehungen nutzen; Wunschraum selber vorschlagen; Vermittlung durch Gemeinde suchen.

Gemeinsam vorgehen

Gleichgesinnte suchen; Interessengemeinschaft oder Verein gründen; als Trägerschaft auftreten; im Minimum informelles Netzwerk aufbauen; Offerte an Eigentümer für die temporäre Miete eines ganzen Gebäudes; Bereitschaft zur kooperativen Steuerung signalisieren; Finanzierungsmöglichkeiten für die interne «Geschäftsführung» und Projektentwicklung suchen oder neu erfinden.

Öffentliches Interesse dokumentieren

Öffentlichkeit und Sympathien bei der Bevölkerung schaffen; lokale Defizite aufzeigen; zuständige Amtsstellen überzeugen (Kulturförderung, Sportförderung, Jugendförderung etc); Förderbeiträge für einzelne Projekte beantragen.

Durchführung

Mietverträge verhandeln

Nur mietrechtlich korrekte Verträge akzeptieren; Fristen beachten und ernst nehmen; Verhandlungen über Ausbaustandard und Instandstellungsarbeiten führen (Art. 256 OR).

Bewilligungsfragen nicht vergessen

Zuständigkeit und Verantwortung mit Eigentümer und Behörde klären; gewerbliche Bewilligungen (z.B. für Gastronomie oder Veranstaltungen) rechtzeitig beantragen.

Einsatz zeigen

Handwerkliche Fähigkeiten ebenso demonstrieren wie Dialogfähigkeit; Kontakte zur Nachbarschaft knüpfen; verschiedene Alters- und Sozialgruppen bedienen.

Output produzieren

Zugänglichkeit verbessern; Ortsqualitäten herstellen; Publikum anziehen; präsent sein; Medienaufmerksamkeit anstreben; Leuchtturm-Nutzung entwickeln; Ausstrahlung erzeugen.

Transformation

Planung aufmerksam begleiten

Kontinuierliches und aufrichtiges Hervorheben des temporären Charakters; keinen Anlass zum Misstrauen seitens Eigentümer oder Kommune geben; Entwicklungsschritte aufmerksam beobachten; Einbezug in Planungsaktivitäten anstreben

Proaktives Verhalten

Selbstreflexion über die Errungenschaften der temporären Nutzung pflegen; Fortbestand nur anstreben, wenn Auswirkung auf lokale Entwicklung offensichtlich ist; keinen direkten Widerstand aufbauen; Alternativen proaktiv vorschlagen (z.B. käufliche Übernahme eines Teilareals als Genossenschaft oder unter Beizug eines passenden Investors).

 

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