Wirkungen
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Soziokultur

In den vielen zwischengenutzten Arealen sind soziokulturelle Einrichtungen und Aktivitäten stark vertreten. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Belebung und tragen zur gesellschaftlichen Festigung einer Kommune bei.


 

 

Nichtkommerzielle Essenz einer Kommune

Von Selbsthilfe bis Trendsport

Soziokultur im engeren Sinn bezeichnet die gestalterische Beschäftigung mit Menschen in sozialen Projekten. Es handelt sich dabei um Angebote, welche oft unter der Mitwirkung von Freiwilligen erfolgen (z.B. Selbsthilfe, Kinderbetreuung, Populärkultur, lebenspraktische Kurse). Andererseits trifft man in Zwischenutzungen auch auf Soziokultur im weiteren Sinn, d.h. freizeitorientierte und trendsportliche Einrichtungen oder Geschäfts- und Informationsstellen von kulturellen, sozialen und anderen gemeinnützigen Organisationen, oder auch der öffentlichen Hand. Auch Cafés und Bars übernehmen soziokulturelle Funktionen, wenn sie einen starken Treffpunktcharakter haben, sei es für das Areal selbst, für die umliegenden Quartiere oder für benachteiligte Gruppen.

Stimmige Randbedingungen

Soziokulturelle Einrichtungen sind - wie die Kultur - selten kapitalkräftig und deshalb besonders auf die günstigen Mietkonditionen angewiesen, wie sie in zwischengenutzten Arealen meist gegeben sind. Andererseits wissen die Akteure der Soziokultur die räumlichen und temporären Qualitäten in solchen Arealen zu schätzen, weil sie deutlich mehr Freiheiten und damit mehr Experimente erlauben. Soziokulturelle Aktivitäten finden oft auch in Aussenräumen statt.


 

 

Gesellschaftlicher Mehrwert

Zwischennutzungen dienen dem öffentlichen Interesse

Da soziokulturelle Nutzer/innen Aufgaben wahrnehmen, welche im öffentlichen oder gesamtgesellschaftlichen Interesse liegen, bedeuten sie einen Mehrwert für das Gemeinwesen, was sich auf das Image und die Stimmung eines zwischengenutzten Areals und seinen Eigentümer überträgt.

Pionierfunktionen

Soziokulturelle Zwischennutzer/innen sind städtische Pioniere, welche sich durch hohes Eigeninteresse und Arbeitsengagement, sowie durch eine grosse Flexibilität und einen Sinn für unkonventionelle und kreative Lösungen auszeichnen. Ebenso erkennen sie frühzeitig die Probleme des Zusammenwirkens und können rasch darauf reagieren, womit sie auch als Indikatoren in Stadtentwicklungsfragen dienen.

Förderung der Selbstorganisation

In soziokulturellen Kreisen herrscht eine hohe Bereitschaft zu Kommunikation und Austausch, was auch den Vernetzungsgrad steigen lässt. Entsprechende Zwischennutzungen sind gekennzeichnet von Selbstorganisation, Eigeninitiative und Selbsthilfe. Dies wirkt sich positiv auf Lernprozesse aus, sei es wie man eine Veranstaltung organisiert, wie man ein Geschäft aufbaut oder wie man sich in bestehende Organisationen integrieren kann.

Ergänzung staatlicher Aktivitäten

Private soziokulturelle Zwischennutzungen ergänzen und bereichern die staatlichen Engagements, insbesondere auf der Ebene von quartierrelevanten Angeboten, oder sie bereiten diese vor. Entzieht sich allerdings die öffentliche Hand aus der Verantwortung für ihre eigenen Aufgaben, kann das vielfach ehrenamtliche Engagement zum Stillstand kommen.

Neue Heimat

Soziokulturelle Einrichtungen bieten oft Aufenthalts- oder Betätigungsmöglichkeiten, welche nicht von einem kommerziellen Druck begleitet sind. Insbesondere für die soziale und migrationsorientierte Integration ist dieser Umstand essentiell.


  
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