Wirkungen
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Stadtentwicklung |
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Im Gegensatz zur herkömmlichen formellen Raumverwertung können Zwischennutzungen einen zusätzlichen Beitrag an die Stadt- oder Siedlungsentwicklung leisten, indem in relativ kurzer Zeit eine hohe und anregende Dichte an kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Präsenz entsteht. Bei den Behörden war das Wissen um diese Effekte bisher eher knapp. Meist werden Zwischennutzungen lediglich passiv wahrgenommen - die Behörden könnten Zwischennutzungen jedoch vermehrt aktiv steuern. |
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Innere Siedlungs- und StadterweiterungZwischennutzungen öffnen Stadträume und QuartiereDie ursprüngliche Nutzung einer Brachfläche lässt sich meist mit einer Monokultur, resp. einer «verbotenen Stadt» vergleichen. Nach einer Betriebsschliessung verwandelt sich das Gelände in einen bedeutungslosen Nicht-Ort. Zwischennutzungen erfordern und generieren Publikum in den oft unzugänglichen, abgeschlossenen Arealen (z.B. Gewerbe, Gastronomie, Kultur, Freizeit). Dadurch erweitert sich der öffentliche Raum. Zwischennutzungen erhöhen die programmatische Dichte und Dynamik der SiedlungenJedes brachfallende Areal erzeugt einen Verlust an Möglichkeiten. Die Zwischennutzungen schafft Vielfalt und bringt eine Veränderung mit sich, welche einer Stadt oder Gemeinde neue Impulse verleihen kann. Aktivierung: Stadtproduktion statt StadtkonsumEine Brache einer Zwischennutzung zuzuführen heisst Raumverantwortung zu übertragen. Die Akteure nehmen so nicht nur aktiv an der Reaktivierung der Brache teil, sondern auch an den Geschicken einer Gemeinde oder Stadt. Der Einsatz der Akteure bedeutet einen Rollenwechsel: man kann selber ein Stück Stadt produzieren. Dadurch steigt die aktive Teilnahme am Gemeinwesen und fördert die Identifikation mit dem Ort. Vernetzung und Aufwertung der NachbarschaftVon einer Zwischennutzung profitiert auch die Nachbarschaft, indem die Wirtschaftskreisläufe vom Objekt zum Areal erweitert werden, oder indem die Zwischennutzungen Angebote in der Nachbarschaft beanspruchen (Handwerk, Einzelhandel etc). Schliesslich können umgekehrt gewisse Angebote der Zwischennutzungen durchaus Bedürfnisse der Umgebung befriedigen (Freizeiteinrichtungen, Gastronomie etc.). Reife und erfolgreiche Zwischennutzungen können in umgebenden Quartieren weitere aufwertende Auswirkungen haben, sei dies als direkter Nachahmungseffekt oder als Kompensation für in das zwischengenutzte Areal abgewanderte Publikum oder Kaufkraft. Zwischennutzungen erhöhen Durchlässigkeit von SiedlungenAreale, die bisher eine räumliche Barrierewirkung hatten, können durch die Öffnung durchlässig gemacht werden; neue Wegbeziehungen entstehen und die siedlungstrennende Wirkung wird aufgehoben, was die Vielfalt steigert. Zwischennutzungen sind Inkubator für Ideen. Sie stimulieren die StadtDie Besonderheiten baulicher und räumlicher Strukturen von Brachen erfordern neue Praktiken, Methoden und Taktiken, um solche Flächen nutzbar zu machen. Diese neuen Ideen lassen sich auf andere Probleme städtischer Fragestellungen übertragen. Vorbezug von UrbanitätWenn Zwischennutzungen kleinteilig, vielfältig, vernetzt und publikumsorientiert sind, erzeugen sie eine unverfälschte urbane Stimmung. Werden temporäre Nutzungen in eine Neubebauung integriert, befinden sich die ersten Mieter/innen schon bei ihrem Einzug in einem lebendigen Umfeld. Zwischennutzung ist das einzige Planungsinstrument, welches eine solch attraktive Siedlungsqualität erzielen kann. Demgegenüber stellt sich in herkömmlichen Neubauarealen eine Belebung meist erst nach Jahren ein. |
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NachhaltigkeitZwischennutzungen kombinieren Akteurskompetenz und RaumpotentialInnen- und Aussenräume von Brachen weisen meist hohe Raumqualitäten auf. Akteure der Zwischennutzung können dieses Potenzial unterstützen, indem sie das Vorgefundene mit unkonventionellem kreativem Handeln nutzen, neu interpretieren und gestalten. Das sichtbar werdende Engagement und die Präsenz machen den Ort erfahrbar und ermöglichen eine Beziehung zu ihm und erhöhen dadurch dessen Qualität. Zwischennutzungen nutzen, (re-)aktivieren bestehende RessourcenEinrichtungen von Brachen sind meist ökonomisch und/oder mental abgeschrieben. Diese vorhandenen Ressourcen erhalten durch Zwischennutzungen aber einen neuen Sinn und damit auch einen Wert. Zudem ist diese zwischenzeitliche Inwertsetzung in hohem Masse ökologisch sinnvoll, denn sie entsteht aus bestehender Substanz, ohne dass zusätzliche Produktionsmittel oder Energie eingesetzt werden müssen, die andernorts für den Aufbau derselben Nutzung notwendig werden. Zwischennutzung unterstützt das StandortmarketingOft kristallisieren sich bei zwischengenutzten Arealen «Leuchtturm»-Nutzungen heraus (z.B. Gastro-Tempel, Kulturlokal u.ä.) oder die Gesamtheit der Nutzungen erzeugt eine Ausstrahlung, welche über das Lokale hinausgeht. Dieser Effekt kann gezielt für die Vermarktung der Standortqualität eingesetzt werden. Zwischennutzungen ermöglichen IdentifikationDie Aktivitäten einer Zwischennutzungen strahlen in der Regel in positivem Sinne auf das räumliche und soziale Umfeld aus. Dadurch fühlen sich viele Menschen mit diesem Ort verbunden. Eine solche Bindung wertet das lokale Gemeinwesen auf und bewirkt dessen Stabilisierung. |
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