Wirkungen
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Kultur / Wirtschaft

Von den möglichen Nutzungen, die sich auf einer Brache ansiedeln können, bilden die Kultur und ihr kommerzielles Pendant, die Kreativwirtschaft, einen wichtigen Schwerpunkt. Zusätzlich entstehen neue lokale Wirtschaftskreisläufe und Arbeitsplätze.

Wirtschaft kreativ

Überdurchschnittlich kreativ

Auffallendes Merkmal bei Zwischennutzungen ist der überdurchschnittlich hohe Anteil von Akteuren und Unternehmen der Kreativwirtschaft. Während diese Branche im gesamtschweizerischen Durchschnitt einen Anteil von 11% aufweist, sind es in städtischen zwischengenutzten Arealen über 40%. Zudem gibt es eine hohe Gründungsrate: über 30% aller Unternehmen in einer Zwischennutzung werden erst dort gegründet.

siehe auch:
Untersuchungen von zone*imaginaire

Innovative Impulse

Damit überhaupt eine Wertschöpfung generiert werden kann, sind solche Unternehmen auf die günstigen Mietkonditionen solcher Areale angewiesen. Unternehmen der Kreativwirtschaft gelten als Innovatoren der Wirtschaft und übernehmen gewisse Vorreiterrollen der Wissensgesellschaft. Sie liefern wichtige Impulse an die lokale Ökonomie und zeigen sich somit auch als nicht zu unterschätzender beschäftigungspolitischer Faktor.

Mehrwert durch Innovation

Zwischennutzungen realisieren neue Formen des Zusammenwirkens

In Brachen mit vielfältigem Raum- und Flächenangebot agieren oft Menschen mit ähnlichen Lebensplänen. Büros, Ateliers, Studios, Werkstätten etc. sind nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander tätig und im regen Austausch. Es werden Lösungen für eine gemeinsame Gestaltung des sozialen Umfeldes entwickelt.

Zwischennutzungen generieren lokale Wirtschaftskreisläufe

Aus dem Neben- und vor allem Miteinander auf relativ engem Raum entstehen durchaus auch wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Nutzer/innen, sei es auf der Ebene des gegenseitigen Gebens und Nehmens im Sinne von Tauschwirtschaft, sei es durch klassische Geschäftsbeziehungen, z.T. auch unter Spezialkonditionen.

Zwischennutzungen aktivieren brachliegendes Humankapital

Menschen, die sich in Zwischennutzungen engagieren, haben in der Regel schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, um ihre schlummernden Ideen in Realität umsetzen zu können. Raumqualitäten, Mietkonditionen und fruchtbares soziales Umfeld in Zwischennutzungen sind geeignete Randbedingungen, um brachliegendes Humankapital produktiv in Szene zu setzen.

Zwischennutzungen katalysieren und verwerten neue kulturelle Strömungen

Neue Terrains, Räume und Freiräume, wie man sie auf Brachen findet, inspirieren Akteure aller Kreativdisziplinen zu neuen Probeläufen, Praktiken und Projekten. Nahe liegend sind auch Kooperationen mit anderen Akteuren vor Ort, welche interdisziplinäres Schaffen begünstigen. Gewisse Kleinunternehmen betätigen sich als Trendscouts und vermitteln der Wirtschaft wichtige Innovationsimpulse.

Zwischennutzungen sind Startrampen für neue Unternehmen

Insbesondere günstige Mietkonditionen ermöglichen es, in zwischengenutzten Arealen neue Geschäftsideen mit geringerem finanziellem Risiko anzugehen und zur Marktreife zu entwickeln, sei es im Bereich von Dienstleistungen oder von Handwerk. Das informelle kreative Umfeld kann einen zusätzlichen Katalysatoreffekt bewirken.

Kultur

Kultur probiert

Die preiswerten ökonomischen Bedingungen in Zwischennutzungen bieten für junge Künstler/innen, meist die einzige Zuflucht, um kulturelle Schöpfungen aller Art entwickeln und erarbeiten zu können. Zudem bietet das spezielle räumliche und soziale Ambiente einen guten Nährboden für Kreativität. Andererseits lassen sich auch arrivierte Artisten gerne von der fruchtbaren Atmosphäre in Brachen inspirieren, um Neues ausprobieren zu können. So spielen Ateliers, Proberäume und kulturelle Werkstätten eine prägende und belebende Rolle in zwischengenutzten Arealen.

Kultur setzt Trends

Zwischennutzungen zeichnen sich häufig durch einen hohen Anteil an Kultureinrichtungen aus, seien es publikumsorientierte Institutionen der Trivialkultur (Discos), der trendsetzenden Clubs mit (inter)nationaler Ausstrahlung, oder Probe- und Aufführungsorte für die Off-Szene von Tanz, Theater, Literatur und Musik. Es gibt kaum eine Stadt in Europa, welche nicht kleine oder grosse Kultureinrichtungen in ehemaligen Industriearealen kennt.

Kultur öffnet

Publikumsorientierte Kulturinstitutionen erzeugen immer Öffentlichkeit und damit Urbanität, primär über die Kundschaft und sekundär über das Medienecho. In Kombination mit begleitenden Einrichtungen aus der Gastronomie sind sie die Leuchttürme von Zwischennutzungen, v.a. was die Adressbildung und Förderung des Bekanntheitsgrades eines Areals betrifft.

  
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