Bedingungen
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Raumangebot  (I)

Von zentraler Bedeutung ist das quantitative Angebot an Räumen und Flächen eines Brachobjektes. Zu unterscheiden betr. Eignung sind die Raumdimensionen und der Mix des Raumangebotes.

Der Einfluss des Zustandes der Bausubstanz, deren qualitativen Merkmale und Ausstattung, sowie auch die nicht zu unterschätzende Bedeutung von Freiflächen werden in den Kapiteln "Bausubstanz" und "Aussenräumen" gesondert behandelt.

Bedingungen/Bausubstanz
Bedingungen/Aussenräume

Raumgrössen

Industriebrachen verfügen aufgrund der früheren räumlichen Einheit von Produktion, Lager und Verwaltung meist über ein vielfältiges Raumangebot, was die Raumgrössen und -typen betrifft. Hier sind zunächst die Nutzungseignungen und die allgemeine Nachfragekonstellationen für einzelnen Raumgrössen aufgeführt, wobei die Übergänge fliessend sind.

Kleine Räume (bis ca. 50 m2)

  • Nachfrage: stark, braucht kaum Kommunkation

  • Eignung für Ateliers, Büros, Vereinslokale, Hobbyräume, Kinderkrippe, Take-Away, Detailhandel, ...

Mittlere Räume (ca. 50 bis 100 m2)

  • Nachfrage: stark, braucht wenig Kommunikation

  • Eignung für Ateliers, Bürogemeinschaften, Schulungsräume, Treffpunkte, Vereinslokale, Kleingastronomie, Rückzugsräume, Detailhandel, Minimarkt, (Gesundheits)-Praxen, Wohnen (Lofts)

Grosse Räume (100 - 300 m2)

  • Nachfrage: mittel bis gross, braucht deutliche Kommunikation

  • Eignung für Bürogemeinschaften, Foren und Tagungsorte, Gewerbe, kulturelle Veranstaltungslokale, Einrichtungen der Gastronomie und des Nachtlebens (z.B. Restaurant, Club, Foodcourt), Einzelhandel und soziokulturelle und bildungsorientierte Mehrzweckräume (z.B. Quartiertreffpunkt).

  • Geschossbauten mit offenen Räumen können u.U. mit einfachen baulichen Mitteln unterteilt werden, um Nutzungen mit weniger Flächenanspruch unterzubringen (z.B. Trennwände zwischen Stützen).

Entwicklung von Raummodulen: www.indoor-units.ch

Hallen (grösser als 500 m2)

  • Nachfrage: spezifisch, situativ, braucht gezielte, persönliche Kommunikation.

  • Produktions- und Lagerhallen eignen sich für kulturelle Veranstaltungen (z.B. Konzerte, Theater, Musical, Events, Ausstellungen), aber auch für verschiedene Gewerbe-, Lager- und Freizeitnutzungen (z.B. Kletterparadies, Beachvolley, Hallenfussball, Skateboarding, Go-Kart-Strecken etc.). Andere Nutzungen welche solch grosse Flächen benötigen, sind Märkte (z.B. Wochenmarkt, Flohmarkt, Bauteilbörse), Migrantenlokale, Catering/Grossgastronomie, Messen und Gewerbeausstellungen etc.

Empfehlung
Wer grosse Hallen für eine Zwischennutzung anbieten möchte, aber keine geeignete Nutzung findet, sollte versuchen, den Raum zu unterteilen resp. Container oder andere flexible Bau- oder Raummodule zu konstruieren, anzuschaffen oder zu leasen, um Nutzungen mit kleinerem Flächenbedarf unterzubringen.
  • Grosse Hallen bieten die Möglichkeit, auch andere Nutzungen, die eigentlich nur einen kleinen Raumbedarf haben, mittels mobiler Baumodule (z.B. Messebauten, Container, Baubaracken u.ä.) unterzubringen. Bekannt ist ferner die Unterteilung mit Trennwänden, doch senkt dies aufgrund des Störungspotenzials die Aufenthaltsqualität. Je nach Kanton können ev. hohe Kosten für Brandschutz und Wärmedämmung anfallen, was die Eignung beeinträchtigt.

Konkrete Hinweise:        zwischenstadt.ch

  • Drittens können solche Hallen als gedeckte Allmend funktionieren, z.B. als ein +/- frei zugänglicher öffentlicher Raum mit Schutz bei unwirtlichen Witterungsbedingungen.