Steuerung
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Einführung

Zwischennutzungen waren bislang mehrheitlich eine nebensächliche Begleiterscheinung im Rahmen der Revitalisierung einer Brache. Das Wissen um Wesen und Wirkungen war gering.

Entstanden sind Zwischennutzungen meist spontan durch die Initiative von Mietinteressenten aller Couleur. Eigentümer haben solchen Avancen unter dem Motiv der Erwirtschaftung von Erträgen in der Regel relativ ahnungslos zugestimmt, deshalb haben sich Zwischennutzungen im Lauf der Zeit vielerorts ein negatives Image eingehandelt, weil deren Akteure die Lücken in den Vereinbarungen oft zu ihren Gunsten interpretiert haben und mehrfach unkontrollierte Zustände entstanden sind, Situationen also, wo die Zwischennutzung eine unerwünschte Eigendynamik entwickelt hat.


Steuerung ersetzt Zufall

Anfänglich eher unbeabsichtigt entstanden haben sich einige Zwischennutzungen als Bereicherung für Standort und Kommune entpuppt und so einen ökonomischen und gesellschaftlichen Mehrwert geschaffen. Nur in wenigen Fällen wurde dieser Effekt wissentlich gesteuert. Wird eine solche Steuerung bewusst und geplant eingesetzt, können die positiven Effekte von Zwischennutzung systematisch verstärkt und die wenigen negativen Erscheinungen abgeschwächt werden.


siehe auch:
Auf einen Blick/Bekannte Probleme

Flexible Professionalität

Grundsätzlich kann Zwischennutzung als informelles Planungsinstrument betrachtet werden. Zwischennutzungsakteure operieren meist mit unkonventionellen Lösungsansätzen, weshalb auch von Eigentümern und von kommunaler Seite eine hohe Bereitschaft zu Flexibilität unerlässlich ist. Wie bei Planungsinstrumenten üblich, erfordert auch die gezielte Steuerung von Zwischennutzung eine Professionalität auf Konzept- und Handlungsebene. Da Zwischennutzung auch ein Instrument zur Nutzungsentwicklung ist, ist die Bereitschaft zu prozesshaftem Vorgehen unerlässlich.

Hinweis
Bei einfachen Zwischennutzungen - entweder kleine Dimensionen oder anspruchslose Nutzungen wie Parkplatz oder Zwischenlager - sind die Planungsanforderungen geringer. Auf eine professionelle externe Steuerung kann daher verzichtet werden.

Vermeidung von Unannehmlichkeiten

Zwischennutzungen können störende Effekte mit sich bringen. Jedoch sind entsprechende Widerwärtigkeiten praktisch immer auf ungenügende Steuerung, fehlende Kontrollmechanismen und unzweckmässige Verträge zurückzuführen. Diese wiederum haben ihren Ursprung in der mangelnden Kenntnis des Phänomens Zwischennutzung bei verantwortlichen Akteuren.

siehe auch:
Auf einen Blick/Bekannte Probleme

Deshalb beschäftigen sich die Ausführungen in diesem Kapitel mit den verschiedenen Ebenen der Steuerung von Zwischennutzungen. Sie sind relevant für alle Akteure, insbesondere für jene, welche gewillt sind, in diesen informellen, innovativen und viel versprechenden Planungsprozess einzusteigen und davon zu profitieren.

Weitere Kapitel in diesem Bereich:

Hinweis
Eine Zwischennutzung kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle involvierten Parteien von Beginn weg den temporären Charakter des Vorhabens akzeptieren und sich bewusst sind, dass der Verlauf dieser Zwischenzeit auch eine Modifizierung bisheriger Positionen und Herangehensweisen erfordert.

 

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